Ergotherapie im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung
Die Ergotherapie geht davon aus, dass „tätig sein“ ein menschliches Grundbedürfnis ist und dass gezielt eingesetzte Tätigkeit gesundheitsfördernde und therapeutische Wirkung hat. Ergotherapie in der Gesundheitsförderung und Primärprävention nutzt dieses Wissen, um Menschen in die Lage zu versetzen, eigenaktiv ihre Gesundheit zu verbessern und noch vor dem Auftreten einer Krankheit gesundheitsschädigende Faktoren zu vermeiden. Auch in der Sekundär- und Tertiärprävention (Verhinderung von Folgeschäden einer Erkrankung) ist die Ergotherapie tätig. Diese Handlungsfelder fließen in der Regel in die rehabilitative/kurative Ergotherapie ein.
Ergotherapie hat in diesem Kontext zum einen eine übergreifende und beratende Aufgabe, zum anderen werden auch konkrete Maßnahmen angeboten. Weiterhin werden sowohl die Aspekte der Verhaltens- wie auch der Verhältnisprävention berücksichtigt, also das individuelle gesundheitsgerechte Verhalten sowie die Gestaltung gesundheitsförderlicher Strukturen.
Ergotherapeutische Zielsetzungen
- Ältere Menschen in ihren körperlichen, kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten so fördern, dass sie ihre sozialen Kontakte aufrechterhalten, sinnvollen Betätigungen nachgehen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können
- Unterstützung für betreuende Angehörige von Personen mit Demenz, Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen anbieten, um zu vermeiden, dass die Betreuung ihre Gesundheit bedroht
- Lebensraum hindernisfrei bauen und gestalten, um Menschen mit Behinderung Zugang zu Betätigung zu ermöglichen und Gefahren vorzubeugen (z.B. Sturzprävention) sowie eine größtmögliche Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten.
- Arbeitsplätze so gestalten, dass sie nicht krank machen: Angebote zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung, zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz im Hinblick auf die Optimierung von Arbeitsabläufen und die Vermeidung von Überbelastungen